Halbjahresbericht Nr.8 Sanierung Bühnen Köln

Berichtszeitraum 1.10.2020 – 31.03.2021

encanto: Fotos der Kölner Künstlerin Anja Schlamann auf den Bauzäunen der Bühnensanierung

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind in den letzten sechs Monaten mit der Bühnensanierung einige entscheidende Schritte vorangekommen.

Im November 2020 konnten die fünf für den Weiterbau so wichtigen haustechnischen Gewerke erfolgreich vergeben werden . Wie bereits im letzten Halbjahresbericht angedeutet lagen die Angebote deutlich über den Beginn des Vergabeverfahrens kalkulierten Preisen, so dass wir mit dem Monatsbericht November die Verpflichtungen durch die unterzeichneten Verträge um 18 Mio. Euro anheben mussten. Es war in Anbetracht dieser hohen Summe keine leichte Entscheidung. Da eine Wiederholung des Vergabeverfahrens einen weiteren Verzug des Gesamtprojekts bedeutet hätte (die Bühnenbaustelle kostet rund 2,5 Mio. Euro pro Monat) und die Preissteigerung im Bausektor weit über der durchschnittlichen Inflationsrate liegt, war die Beauftragung im November dennoch klar die wirtschaftlichste Entscheidung. Trotz der daraus resultierenden Kostensteigerung. Denn ohne die neuen Firmen wäre der Übergang in die Werkstatt- und Montageplanung, dem finalen, durch die Firmen auszuführenden Planungsschritt, nicht möglich gewesen.

Das von diesen Vergaben ausgegliederte Gewerk der Rauschutzdruckanlagen (RDA) konnte dann im Januar erfolgreich zugeschlagen werden.

26.1.21: Pressekonferenz der Oberbürgermeisterin im Rathaus mit Bernd Streitberger zur aktualisierten Kosten - und Terminprognose

Ende Januar konnten wir nach einer aktualisierten Risikoberechnung unseres Projektsteuerers eine neue Kosten – und Terminprognose im Betriebsausschuss Bühnen und Rahmen einer Pressekonferenz mit Oberbürgermeisterin Reker vorstellen. Hier lag nachdem die wesentlichen vakanten Positionen auf der Baustelle nun besetzt waren, der Fokus auf der Terminentwicklung. Wir haben bereits im letzten Halbjahresbericht mitgeteilt, dass wir aufgrund der Integration der von den Firmen zu erstellenden Werkstatt- und Montageplanung das Vergabeverfahren um zwei Monate verlängern mussten. Diese prinzipiell sehr sinnvolle Maßnahme lässt sich zeitlich auf der Strecke leider nicht mehr aufholen. Zudem ergab sich nach den Prüfläufen der Ausführungsplanung, dass diese trotz klar definierter Termine nicht vollständig zu den verabredeten Zeiträumen vorlag, was allerdings nicht allein in der Verantwortung der Haustechnik-Planer lag. Der Prüfaufwand zeigte sich ebenso größer als erwartet, ebenso wie der Nacharbeitsbedarf. Letztere müssen schlussendlich auch noch einmal geprüft werden. All das hat Zeit gekostet, die Analyse dieser Entwicklungen ergibt das 1. Quartal 2024 als neuen Termin der Schlüsselübergabe. Und da Zeit wie oben beschrieben auf der Baustelle Geld kostet, stiegt die Prognose der Baukosten auf 618 Millionen Euro, bzw. 644 Millionen Euro (inklusive aller bekannten Risiken).

Die finalen Arbeiten an der Ausführungsplanung in Opernhaus und Schauspielhaus haben wir mit allen Beteiligten soweit koordiniert, dass die Werkstatt- und Montageplanung wie vorgesehen im Januar 2021 beginnen konnte. Und wir freuen uns sehr zu sehen, dass sich dieser sehr aufwendig vorbereitete Prozess in den ersten drei Monate des Jahres wie vorgesehen entwickelt hat. Die seit dem 31.12.20 stabile Kosten- und Terminprognose bestätigt diesen Eindruck, der Projektsteuerer konnte am Ende des 1. Quartals die Projektrisiken deshalb um drei Millionen Euro senken.

Die vorgezogenen Maßnahmen (z.B. Estrichverlegung, Arbeiten an der Dachabdeckung) haben wir weitergeführt. Die Insolvenz eines Rohbauunternehmens konnten wir so auffangen, dass sie zeitlich ohne Folgen für das Gesamtprojekt bleiben wird. Das Gewerk konnte inzwischen neu vergeben werden.

Die Werkstatt- und Montageplanung ist wie geschildert der letzte Planungsschritt und auf der Bühnenbaustelle beginnen nun die Vorbereitungen für das Hochfahren des Baubetriebs ab Mitte April 2021. Damit beginnt für das Projekt ein neuer Abschnitt, der durch die unter dem Strich positiven Entwicklungen der letzten sechs Monate ermöglicht wurde. 

Wir werden Sie dazu weiter auch über unsere Monatsberichte auf dem Laufenden halten.

Unsere auf die neue Baustellensituation bereits angepassten Bauzäune dienen gerade auch als Ausstellungsfläche: Die Kölner Künstlerin Anja Schlamann zeigt hier Bilder aus ihrem Projekt „encanto“. Sie hat die Innenräume des Opernhauses unmittelbar nach dem Auszug 2012 fotografiert. Wir freuen uns sehr, dass wir damit den durch die Corona-Lage ebenfalls sehr leidenden Bildenden Künstlern eine pandemiegerechte Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen können. Und, dass der Bezug zu dem gerade baustellenbedingt nicht zugänglichen Innenraum des Opernhauses gegeben ist.

So Sie über unsere Berichte  hinaus Fragen zur Bühnensanierung haben, schicken Sie uns gerne eine
 E-Mail an sanierung@buehnen.koeln. Wir werden Ihnen schnellstmöglich antworten.

Mit freundlichen Grüßen


Bernd Streitberger
Technischer Betriebsleiter Sanierung Bühnen Köln