Berichtszeitraum 1.11.2023 – 31.05.2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
dem Trend des letzten Berichts folgend, berichten wir hier auch wieder über den Verlauf von sieben Projekt-Monaten.
Die letzten Monate waren für das Projekt in mehrfacher Hinsicht schwierig. Die im letzten Bericht bereits thematisierten problematisch langsamen Baufortschritte haben sich als so gravierend ausgewirkt, dass wir mit dem Monatsbericht April 2024 berichten mussten, dass wir die kommunizierte Fertigstellung am 28.6.2024 nicht erreichen werden.
Haupthindernis ist weiterhin das fehlende Tempo bei der Bearbeitung der Flächen, also der vielen Flure, an deren Decken Leitungen der Haustechnik normenkonform verlegt werden müssen. Eine trotz vorhandener Planung schwierige Aufgabe, an der nicht nur verschiedene Firmen beteiligt sind, was die ohnehin anspruchsvolle Koordinationsaufgabe nochmals verkompliziert. Zudem fehlten in allen Bereichen Kapazitäten, was ebenfalls Zeit gekostet hat.
Ein neues Datum der Fertigstellung können wir Ihnen aktuell hier leider zum Zeitpunkt der Berichterstellung nicht nennen. Nachdem wir binnen kurzer Zeit zwei Termine nicht halten konnten, haben wir uns zu einer umfassenden Projektanalayse entschieden, so dass sich die Arbeiten auf der Bühnenbaustelle gerade auf drei Schwerpunkte verteilen:
1. Weiterbauen nach vorhandenem Plan: Die abzuarbeitenden Punkte sind klar und bekannt, einzelne Bereiche im Opernhaus sind auch bereits soweit fertiggestellt, dass sie verschlossen und gesichert wurden.
2. Fokus-Flächen: Zwei Bereiche im Opernhaus werden vollständig fertiggestellt, um praktisch festzustellen, welche Baugeschwindigkeit möglich ist.
3. Die Koordinatoren analysieren mit der Projektleitung die Organisationsstruktur und Prozesse um Beschleunigungspotentiale zu finden.
Das Mosaik "Die Geburt des Menschen" von Otto Freundlich wird per Kran zurück ins Opernhaus gebracht
Sobald diese Analysen abgeschlossen sind, wird aus den gewonnenen Erkenntnissen dann ein neuer Terminplan mit neuem Fertigstellungsdatum erstellt. Unsere Kostenprognose muss daraufhin ebenfalls angepasst werden, da ihr bislang der 28.06.2024 als Fertigstellungsdatum zugrunde lag. Sie weist am 31.5.2024 Baukosten in Höhe von 714 Mio. Euro aus.
Es gab trotz dieser Umstände in den letzten Monaten auch positive Entwicklungen: Nachdem zu Beginn des Jahres die letzten Fragen zur Rauchschutzdruckanlage in den Fluchttreppenhäusern geklärt wurden, gibt es vor den Wirkpinzip-Prüfungen (da wird u.a. getestet ob die eingebauten Brandschutzsysteme zusammen funktionieren) keine signifikanten technischen Punkte, die noch zu klären wären. Es ist die Menge an Detailfragen die gerade den Baufortschritt hemmen.
Zusätzlich zu diesen technischen Herausforderungen stand das Projekt in den letzten Monaten auch vor gravierenden Personalfragen. Der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger erlitt im Februar des Jahres einen Schlaganfall. Auch wenn er nach einer Rekonvaleszenzphase noch einmal zurück in den Dienst kam, war an eine Weiterführung seiner Aufgabe über das Vertragsende am 30.6.2024 hinaus nicht zu denken. So wurde er nach mehr als acht Jahren Ende Juni als Projektverantwortlicher in den Ruhestand verabschiedet. Seine Aufgaben wurden auf mehrere Schultern verteilt: Technischer Betriebsleiter ist seit dem 1. Juli 2024 der Beigeordnete für Planen und Bauen Markus Greitemann. Mit der Projektleitungen haben die Bühnen Prof. Jürgen Marc Volm beauftragt, der in ähnlicher Funktion auch den Erweiterungsbau des Wallraf - Richartz - Museums führt.
Hinter uns liegen also sehr bewegte Monate. Wir schauen trotzdem mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft, weil wir wissen, dass die Liste der zu erledigenden Aufgaben jeden Tag ein Stück kleiner wird.
Mit freundlichen Grüßen
Christopher Braun
Leiter Kommunikation Sanierung Bühnen Köln
Sollten Sie Fragen zur Bühnensanierung haben, die wir in diesem Bericht nicht thematisiert haben, schreiben Sie uns gerne eine Mail an sanierung@buehnen.koeln.