3. Halbjahresbericht

Berichtszeitraum 01.04.2018 – 30.09.2018

Entwurf zur zukünftigen Möblierung des Offenbachplatz von Förder Landschaftsarchitekten

„Das Gelingen der Bühnensanierung am Offenbachplatz hängt entscheidend von der erfolgreichen Neuplanung der Haustechnik ab.“ So lautet das Fazit der Experten nach Auswertung buchstäblich tausender Daten, die wir bei den Zustands- und Leistungsfeststellungen erhoben haben. Wir kennen nun also die planerischen Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Der Weg zur Lösung erweist sich allerdings als lang und steinig. Mehr als 40 Planer arbeiten sich in verschiedenen Büros anhand unseres modellierten 3D-Laserscans in drei Teams, Geschoss für Geschoss, Raum für Raum, Flur für Flur durch die insgesamt 64.000 Quadratmeter Baustellenfläche. Ein sehr kleinteiliger und phasenweise auch aufreibender Prozess, denn es gibt auch für eindeutig beschriebene Problemstellungen, planerisch durchaus verschiedene Lösungswege. Diese haben aber teilweise sehr unterschiedliche Auswirkungen z.B. auf Bauzeit und Kosten. Hier gibt es keine Lösung nach Lehrbuch, gilt es doch zu berücksichtigen, dass die Gebäude bereits stehen und große Teile der bereits eingebauten Technik auch erhalten bleiben sollen.

Um den zügigen Fortgang der erweiterten Entwurfsplanung zu gewährleisten sind wir als Bauherr an diesen schwierigen Punkten gefordert, die Planer mit einer Entscheidung für eine der vorgeschlagenen Varianten zu helfen. Eine wesentliche Erkenntnis aus den letzten sechs Monaten ist dabei, dass die Kontrolle eines bereits fertiggestellten Plan-Abschnitts sich in der Praxis nicht bewährt hat. Die eventuell notwendigen Korrekturen sind dann sehr zeitaufwendig. Seit August nehmen wir deshalb auch aktiv an den Sitzungen der Planer-Arbeitskreise teil, um die Beteiligten durch schnelle und kurze Entscheidungswege bereits an dieser Stelle zu unterstützen. Dennoch mussten wir im Juli einer Verlängerung der Entwurfsplanung um drei Monate zustimmen, was allerdings aktuell nicht bedeutet, dass sich dadurch automatisch auch die Projektdauer insgesamt verlängert. Hierzu werden wir erst nach Abschluss der Entwurfsplanung Mitte 2019 genauere Aussagen treffen können. Auch wenn wir uns zu der Verlängerung der Planungsphase erst nach intensiven Diskussionen durchringen konnten: Es ist eine sinnvolle Investition auf dem Weg zur planmäßigen Wiedereröffnung. Wir haben bei der Bestandsaufnahme der havarierten Baustelle drastisch vor Augen geführt bekommen, welche gravierenden Probleme aus zu wenig Planungszeit entstehen können. Aktuell schreitet der Planungsprozess so voran, wie es im angepassten Planungsterminplan vorgesehen ist.

Wesentliche Fortschritte sind von den Firmengesprächen zu berichten. Hier sind mittlerweile 84% im kritischen Bereich der Haustechnik abgeschlossen. Mit vielen Firmen konnten wir uns auf eine Fortführung der Zusammenarbeit einigen. Die durch die beiderseits erfolgten Kündigungen notwendigen Neuausschreibungen können alle im dafür vorgesehenen Zeitfenster stattfinden.

Durch eine Novellierung des Vergaberechts können wir vor Beginn des eigentlichen Vergabeverfahrens im Rahmen der Marktsondierungsgespräche bereits mit interessierten Firmen ins Gespräch kommen. Bei einem Termin auf der Bühnenbaustelle zeigen und erläutern wir den Firmen gemeinsam mit den Planern den Zustand des betreffenden Gewerks und kommen über Lösungsmöglichkeiten für die noch offenen Punkte ins Gespräch. Hieraus ergeben sich für uns wertvolle Hinweise für die später erfolgende Ausschreibung Im Berichtszeitraum gab es Gespräche zu den Gewerken Feuerlöschanlagen, Starkstrom, Kälte und Raumluft. Wir haben die Resonanz durch die Firmen als sehr positiv wahrgenommen.

Bernd Streitberger bei der Ausstellungseröffnung im Kleinen Haus

Für die Ausschreibungen selbst und für die Ermittlung möglicher vorgezogener Maßnahmen (z.B. Rückbau) haben wir unsere planerischen Ressourcen entsprechend aufgestockt. Auch wenn dadurch zunächst die Kosten steigen, sehen wir diese Maßnahme als wichtige Investition, die sich im späteren Projektverlauf z.B. durch Zeitersparnis rentieren wird.

Wenn auch Sie sich einmal einen direkten Eindruck von der Bühnenbaustelle machen möchten, laden wir Sie gerne zu einer unserer kostenlosen Baustellenführungen ein. Sie finden die Termine und Anmeldemöglichkeiten hier auf dieser Website.

Mit dem Gestaltungswettbewerb zur zukünftigen Möblierung des Offenbachplatzes konnten wir im Juli die letzte offene Gestaltungsfrage des Projekts klären. Die vierzehnköpfige Jury war einhellig begeistert über die hohe Qualität der sechs eingesandten Entwürfe und kürte letztlich den Entwurf von Förder Landschaftsarchitekten und UKW Innenarchitekten zum Sieger. Der Rat der Stadt Köln schloss sich im September diesem Urteil an, so dass der Offenbachplatz zu avisierten Schlüsselübergabe 2022 entsprechend neu möbliert sein wird. Die Fotos und Animationen zu diesem Halbjahresbericht stammen von den Entwürfen und unserer kleinen Ausstellung zum Wettbewerb, die wir im September im Kleinen Haus gezeigt haben.

Mit der Fertigstellung der Bühnentechnik durch Oper und Schauspiel wurde bereits begonnen. Die für die Inbetriebnahme notwendigen Abnahmen durch die Sachverständigen werden bis Mitte des kommenden Jahrs dauern.

Soweit die wichtigsten Entwicklungen der letzten sechs Monate in aller Kürze. Wir werden Sie weiter an dieser Stelle auf dem Laufenden halten, Sie finden hier z. B  . aktuell immer die Pressemitteilungen zu den jeweiligen Monatsberichten, die wir im regelmäßig im Ratsinformationssystem veröffentlichen.

So Sie darüber hinaus Fragen zur Bühnensanierung haben, schicken Sie uns gerne eine E-Mail an sanierung@buehnen.koeln. Wir werden Ihnen schnellstmöglich antworten.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Streitberger
Technischer Betriebsleiter Sanierung Bühnen Köln

 

Die wichtigsten Projektdaten im Überblick (Stand: 30.09.2018)

  • Beginn Abnahme der Bühnentechnik Opernhaus und Schauspielhaus - 2. Quartal 2019
  • Abschluss Entwurfsplanung und Überprüfung der Zeit/Kosten-Prognose - 2. Quartal 2019
  • Schlüsselübergabe an Oper und Schauspiel - 4. Quartal 2022

Kosten

  • Prognostizierte Kosten inkl. aller bisherisgen Ausgaben - 545 Mio. Euro
  • Stand 30.09.2018 - 548 Mio. Euro
  • Prognostizierte Kosten inkl. aller bisherigen Ausgaben bei Eintritt aller bekannten Risiken - 570 Mio. Euro
  • Stand 30.09.2018 - 581 Mio. Euro