5. Halbjahresbericht

Berichtszeitraum 01.04.2019 – 30.09.2019

 Neue Kolleginnen und Kollegen der Bühnen bei einer Baustellenführung am Offenbachplatz

Die Bühnensanierung am Offenbachplatz hat in den letzten sechs Monaten einige entscheidende Mei­lensteine passiert. Der wichtigste Meilenstein war sicherlich die Vorlage der erweiterten Entwurfspla­nung durch die Planer am 31. Mai 2019. Mit ihrem Abschluss wurde der für die Wiedereröffnung es­sentielle Bereich der Haustechnik erstmals neu durchgeplant. Die daraus resultierende Kosten- und Terminberechnung lag im Ergebnis nicht weit von Ergebnissen der 2017 veröffentlichten Prognose: Die Kostenspanne liegt laut Planung zwischen 554 und 571  Mio. Euro (inklusive aller Risiken), die Schlüs­selübergabe wird im 2. Quartal 2023 erfolgen. Die Prognose von 2017 sah Kosten zwischen 545 und 570 Mio. Euro und eine Schlüsselübergabe im 4. Quartal 2022 vor.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Bernd Streitberger bei der gemeinsamen Pressekonferenz am 25. Juni 2019 im Rathaus

Mit der Abgabe dieser Plandokumente sind die Arbeiten an der erweiterten Entwurfsplanung aller­dings noch nicht abgeschlossen: Bei der Prüfung wurden fehlende Pläne festgestellt und dem grund­sätzlich überzeugenden Konzept der Planung steht ein Bedarf an Nacharbeiten gegenüber, der das erwartete Maß deutlich übersteigt. Wir gehen im Augenblick davon aus, dass uns diese Arbeiten bis ins 4. Quartal 2019 beschäftigen werden. Hier liegt gerade der Schwerpunkt unserer Ressourcen, da der Abschluss der Entwurfsplanung Grundlage für den Beginn der sich anschließenden Ausführungs­planung ist, der laut aktuellem Terminplan zeitlich im letzten Quartal 2019 verortet ist. Aufgrund der beschriebenen Nacharbeiten war hier Ende September eine Verzögerung von ca. 6 Wochen zu ver­zeichnen. Im Augenblick ist nicht abzusehen, ob, und wenn ja, welche Konsequenzen der verspätete Beginn der Ausführungsplanung auf den Terminplan des Gesamtprojekts hat. Die im September er­folgte signifikante Steigerung des Kostenrisikos drückt diesen Punkt in Zahlen aus.

Mit dem endgültigen Abschluss der erweiterten Entwurfsplanung endet ein wichtiger Abschnitt für die Bühnensanierung. Wir werden die Arbeitsergebnisse und die Erfahrungen analysieren und noch 2019 entscheiden, in welcher Projektstruktur wir die dann vor uns liegenden Projekt-Abschnitte angehen.

Die Ausschreibung der vorgezogenen Maßnahmen sind zum großen Teil bereits erfolgt. Sie umfassen im Wesentlichen kleinere Baumaßnahmen, die die Hauptmaßnahmen vorbereiten. Ein weiteres Ziel ist es dabei, die Abschnitte, die wir unabhängig von der neuen Planung angehen können, baulich ab­zuschließen, damit diese die Durchführung der Hauptmaßnahmen später nicht behindern. 2020 sieht also einen weiter verstärkten Baustellenbetrieb auf dem Offenbachplatz vor.

Die Vorbereitungen für die Ausschreibungen für die fünf großen vakanten Gewerke der Haustechnik (Sprinkler, Elektro, Lüftung, Kälte, Wärme) sind dank der vorher erfolgten Marktsondierungen bereits weit fortgeschritten und werden noch 2019 an den Markt gebracht. Von ihrer erfolgreichen Durchfüh­rung hängt der Beginn der Hauptbaumaßnahmen entscheidend ab.

Im September beschloss der Rat der Stadt Köln eine Budgeterweiterung auf 554 Mio. Euro. Damit ist die Finanzierung des Sanierungsprojekts gesichert.

Mit dem Bericht über die nun abgeschlossenen Firmengespräche haben wir im Sommer auch veröf­fentlicht, wie wir uns mit den Firmen im Vergleich zu deren ursprünglichen Forderungen finanziell ge­einigt haben: Die Quote liegt im Durchschnitt bei 28% der von den Unternehmen aufgerufenen Be­träge. Insgesamt ist der äußerst aufwendige Prozess der Firmengespräche positiv zu bewerten: Neben der Klärung von Altlasten wie Nachträgen und nun gesicherten Vertragsverhältnissen ist in vielen Ge­sprächen auch Vertrauen gewachsen, was für das Projekt in vielerlei Hinsicht ein Gewinn ist.

Die neue Bühnentechnik im Schauspielhaus haben wir im Rahmen des Tages des offenen Denkmals erstmals öffentlich vorgeführt. Mehr als 700 interessierte Besucherinnen und Besucher nutzen die Chance, auf einem eigens dafür eingerichteten Parcours durch Schauspielhaus und Opernhaus zu schlendern und sich an verschiedenen Station von Architekten und Ingenieuren den aktuellen Stand der Bühnensanierung erklären zu lassen. Im direkten Gespräch konnten viele Fragen geklärt werden.

Eine Frage-Runde stand auch immer am Ende des sechsteiligen Rahmenprogramms der Ausstellung „GROSSE OPER – VIEL THEATER?“, die wir in Kooperation mit dem MAKK vom 30.3.2019 bis 30.6.2019 im Museum für Angewandte Kunst Köln gezeigt haben. Es wurden 19 große Bühnenbauprojekte der letzten Jahre in Europa gezeigt und sehr anschaulich ins Verhältnis gesetzt. Das Rahmenprogramm bestand dann aus sechs Abendveranstaltungen, in denen Architekten, Ingenieure und Verantwortliche der Institutionen über ihre Erfahrungen berichteten und diskutierten. Hier entwickelten sich auch leb­hafte Diskussionen zwischen den Referenten und dem Publikum. Fazit: Viele Facetten der Kölner Schwierigkeiten sind auch aus anderen Bühnenbauprojekten bekannt. Vielen anderen Städten steht eine Bühnensanierung bald bevor - gerade deshalb wurde der Erfahrungsaustausch als so wertvoll er­achtet.

Sehen Sie hier ein kurzes Video mit Impressionen aus dem Rahmenprogramm

  • Große Oper-viel Theater? Impressionen aus dem Rahmenprogramm

Soweit die wichtigsten Entwicklungen der letzten sechs Monate in aller Kürze. Wir werden Sie weiter an dieser Stelle auf dem Laufenden halten,

So Sie darüber hinaus Fragen zur Bühnensanierung haben, schicken Sie uns gerne eine E-Mail an sa­nierung@buehnen.koeln. Wir werden Ihnen schnellstmöglich antworten.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Streitberger

Technischer Betriebsleiter Sanierung Bühnen Köln

Die wichtigsten Projektdaten im Überblick (Stand: 30.09.2019)

Termine:
Schlüsselübergabe an Oper und Schau­spiel - 2. Quartal 2023

Kosten:
Aktuell gültige Kostenprognose inkl. aller bisheri­gen Ausga­ben - 554 Mio. Euro
Zwischenstand 30.09.2019 - 553 Mio. Euro

Aktuell gültige Kostenprognose inkl. aller bisheri­gen Ausgaben bei Eintritt aller bekann­ten Risiken - 571 Mio. Euro
Zwischenstand 30.09.2019 - 577 Mio.Euro