„Provisorisch euphorisch?“

Bühnenbaustellen und der Theaterbetrieb - u.a. Die Staatstheater Stuttgart, Staatsoper Berlin und Bühnen Köln

Vortrag und Diskussion am 30. April um 19.00 Uhr im MAKK – Eintritt frei

Fotos: © Alexander Schippel

Was passiert, wenn eine ganze Theatermannschaft wegen eines Bauprojekts ihr Stammhaus verlassen und im Interim spielen muss? Öffentlich wird diese Frage meist hinsichtlich der Kosten und aus Sicht des Publikums diskutiert. Für den Betrieb eines Theater- und Opernhauses gibt es drastische Veränderungen der Arbeitsabläufe. Es ist aber auch eine zentrale Frage der Identität, führt das Interim doch zu einer Verlagerung des Standortes innerhalb einer Stadt und zur räumlichen Trennung von Sparten und Gewerken. 
Alle vier Gäste haben Erfahrungen mit Interims-Spielstätten: Für Ronny Unganz liegen sie in der Vergangenheit, da die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden gerade erfolgreich abgeschlossen wurde. Patrick Wasserbauer und Klaus Kröhne leben mit den Bühnen der Stadt Köln gerade im Interim und Marc-Oliver Hendriks erlebt in Stuttgart aktuell die Diskussion um die unterschiedlichen Interims-Varianten.

Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführender Intendant, Die Staatstheater Stuttgart
Ronny Unganz, Geschäftsführender Direktor, Staatsoper Unter den Linden, Berlin
Patrick Wasserbauer, Geschäftsführender Direktor, Bühnen Köln
Klaus Kröhne, Stellvertreter des Geschäftsführenden Direktors, Bühnen Köln
Moderation: Andrea Jürges / Yorck Förster, Deutsches Architekturmuseum

EINTRITT FREI

Veranstaltung im Rahmen von „GROSSE OPER-VIEL THEATER?“ Bühnenbauten im europäischen Vergleich, 30.März – 30. Juni 2019, MAKK

Dienstag, 30. April 2019, 19.00 Uhr, Overstolzen-Saal, MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln, An der Rechtschule, 50667 Köln

Informationen zu den Diskussionsteilnehmern

MARC-OLIVER HENDRIKS 
Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz und nach Abschluss des Ersten Staatsexamens juristischer Vorbereitungsdienst von 1997 bis 1999 in Berlin unter anderem als Referent des Geschäftsführenden Direktors der Deutschen Oper. Nach Abschluss des Zweiten Staatsexamens wurde er 1999 Verwaltungsdirektor und stellvertretender Intendant des „Theaters Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen“. Ab August 2003 Geschäftsführender Direktor der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Münchener Prinzregententheater. Seit dem 1. September 2009 ist Marc-Oliver Hendriks Geschäftsführender Intendant der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart.

RONNY UNGANZ
Studium Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und anschließend Studium zum Diplom-Kulturmanager an der Hochschule für Musik „Hans Eisler“ Berlin. Darüber hinaus Alumnus der Akademie „Musiktheater heute“ der Deutschen Bank. Zudem ist Ronny Unganz Vorstandsmitglied der Stiftung Oper in Berlin, Geschäftsführer der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin e.V., Beiratsmitglied der Gesellschaft für Leistungsschutzrechte (GVL) und Gründungsmitglied der Carl Heinrich von Heineken Gesellschaft e.V. Seit 2001 arbeitet er bei der Deutschen Staatsoper Berlin und ist seit 2008 als Geschäftsführender Direktor tätig.

PATRICK WASSERBAUER
Studium der Violine am Richard-Strauss-Konservatorium in München und der Rechtswissenschaften in München und Passau. Nach Abschluss des 2. Staatsexamens juristischer Berater für den Kulturraum Erzgebirge. Ab 1997 Geschäftsführer der Erzgebirgischen Theater und Orchester GmbH. 2001 Wechsel als Orchesterdirektor zu den Bochumer Symphonikern. 2007 bis 2009 Leitung des Staatstheaters Darmstadt als Geschäftsführender Direktor gemeinsam mit dem Intendanten John Dew. Seit 2009 Geschäftsführender Direktor der Bühnen der Stadt Köln. Aktuell bildet er dort mit Birgit Meyer, Stefan Bachmann und Bernd Streitberger das Leitungsteam.

KLAUS KRÖHNE
Sein juristisches Studium zum Rechtsanwalt absolvierte er in Würzburg und Köln. Ausbildungsstationen führten ihn unter anderen zu RTL, dem WDR und in die Kölner
Philharmonie. Am Aalto-Musiktheater in Essen als Assistent des Generalmusikdirektors und Intendanten beschäftigt. Seit 2010 arbeitet Klaus Kröhne als Referent und Stellvertreter des Geschäftsführenden Direktors bei den Bühnen Köln. In dieser Funktion nahm er die Bauherrenvertretung für die Sanierung des Orchesterprobenzentrums in Köln-Ehrenfeld wahr.

ANDREA JÜRGES
Architekturstudium an der TU Darmstadt. Anschließend in verschiedenen Architektenbüros planend tätig. Ab 2001 Redakteurin bei BauNetz und von 2003 – 2015 Pressesprecherin für den Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Seit 2017 Stellvertretende Direktorin des DAM.

YORCK FÖRSTER
Studium der Philosophie, Soziologie und Kunstpädagogik an der Universität Frankfurt am Main. Kurator und Publizist. Zahlreiche Vorträge, Publikationen und Ausstellungen. Für das DAM u.a. Peter Kulka – Minimalismus und Sinnlichkeit (2005), Gewahrsam. Räume der Überwachung (2007), Heterotopia. Arbeiten von Willem van Genk und anderen (2008), Johannes Peter Hölzinger. Psychodynamische Raumstrukturen (2012). Partner der Kuratorenwerkstatt Förster Gräwe Winkelmann.