Die Aufstockung in Höhe von 88,6 Millionen Euro deckt auch einen Teil der verbleibenden Risiken ab
Wie im Januar dieses Jahres bereits angekündigt, haben die Bühnen nun den Ratsgremien eine Vorlage zur Anpassung des Sanierungsbudgets vorgelegt. Kalkulationsbasis sind die Baukosten (inklusive Planungsaufwendungen) in Höhe von 617,6 Millionen Euro, wie sie in der aktuellen Kosten- und Terminprognose vom 31.12.2020 berechnet wurden. Die Hauptgründe für die Erhöhung der Kosten sind die verlängerte Planungszeit und die aus den Neuausschreibungen resultierenden Preissteigerungen (siehe auch die Pressemitteilung zum Monatsbericht Dezember 2020).
Anders als bei der Budgetanpassung von 2019 rechnen die Bühnen mit 25,1 Millionen Euro auch einen Teil der Risiken mit in das Budget ein. Dieser Summe liegt der Risikobericht des Projektsteuerers vom 30.6.2021 zu Grunde, der Risiken in Höhe von insgesamt rund 33,5 Millionen Euro ausweist. Von diesem kumulierten Risiko wird ein Anteil von 75 % vorsorglich in das Budget aufgenommenen. In diesen 25,1 Millionen Euro ist auch das aus der Insolvenz der Greensill Bank entstandene Risiko enthalten.
„Wir ermitteln und beobachten die Risiken auf der Bühnenbaustelle, um entsprechend gegensteuern zu können. Durch unsere Gegenmaßnahmen werden die Risiken nicht in voller Höhe eintreten“, erklärt der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. „Sie werden aber auch nicht in allen Fällen völlig zu vermeiden sein. Da Vorhersagen hier schwierig sind, haben wir mit einem Anteil von 75 % am kumulierten Risiko bewusst sehr vorsichtig kalkuliert“.
Somit ergibt sich ein Anpassungsbedarf des Sanierungsbudgets um 88,6 Millionen Euro auf die Gesamtsumme (Baukosten und Risiken) von 642,7 Millionen Euro.
Mit der Vorlage wurden die Finanzierungskosten des Projekts auf Basis der mittlerweile aufgenommenen langfristigen Kredite neu berechnet. Durch die gegenwärtige Zinslage sinken sie trotz höherer Baukosten um rund sechs Millionen Euro auf rund 239 Millionen Euro.
Die 2011 vom Rat der Stadt Köln beschlossenen Finanzierungsstruktur der Bühnensanierung sieht vor, dass die Sanierungskosten (inklusive der Finanzierungskosten) als Zinsen und Abschreibung über einen Zeitraum von 40 Jahren über eine Erhöhung des Betriebskostenzuschusses an die Bühnen beglichen werden. Neben dem Betriebskostenzuschuss für den Spielbetrieb von Oper, Schauspiel und Tanz wird dieser Anteil des Betriebskostenzuschusses den effektiven Einfluss der Sanierungskosten auf den städtischen Haushalt darstellen. Durchschnittlich wird dieser Betriebskostenzuschussanteil für Zinsen und Abschreibungen über 40 Jahre ca. 21,6 Millionen Euro pro Spielzeit betragen.
„Wir wissen, dass die Finanzierung des Projekts fast ebenso komplex ist, wie die Bühnenbaustelle selbst. Ich werde deshalb wie gehabt in allen zuständigen Gremien alle Fragen zu dieser Vorlage beantworten“, kündigt Streitberger an.