Auf der Bühnenbaustelle hat im Januar der Übergang in die durch die Firmen durchzuführende Werkstatt- und Montageplanung begonnen. Diese letzte Planungsphase startet in den Bereichen der hochverdichteten Technikzentralen und wird bis Ende März dauern. Dann werden auch für die anderen Bereiche des Opernhauses die letzten Prüfschritte und Nacharbeiten der Ausführungsplanung abgeschlossen sein. Den Ende letzten Jahres unter Vertrag genommenen Haustechnikfirmen wurde am 4. Januar 2021 die geprüfte und nachgearbeitete Ausführungsplanung für Kleines Haus, Kinderoper und Schauspielhaus übergeben. Auch die Werkstatt- und Montageplanung wird im vorliegenden 3D-Modell erfolgen. „Die neuen Firmen verrichten ihre Arbeit zu großen Teilen am Offenbachplatz. Die Baustelle ist nun wesentlich belebter als in den vorherigen Planungsphasen. Bald sind alle Planungsschritte abgeschlossen, bald wird wieder gebaut“, erklärt der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger.
Auch die notwendigen Rückbauarbeiten haben in den Theatern begonnen. Damit diese Maßnahmen auch im Kleinen Haus möglich sind, hat das Schauspiel die Spielstätte Ende Januar wieder in die Obhut des Sanierungsteams gegeben. Vor dem Hintergrund der Bauarbeiten wurde aus Sicherheitsgründen der Bauzaun wieder um den gesamten Offenbachplatz herumgezogen. Die neuen Zaunflächen sind mit Planen versehen, auf einer Teilfläche zeigt die Künstlerin Anja Schlamann Bilder ihres Foto-Projekts „ENCANTO“, dass vor Beginn der Sanierung in den Innenräumen des Opernhauses entstanden ist.
Um die Komplexität des Vergabeprozesses 2020 zu reduzieren, wurden 2020 aus dem Gewerk Raumlufttechnischen Anlagen (RLT) die Rauchdruckschutzanlagen (RDA) herausgelöst und separat ausgeschrieben. Auch dieser Prozess wurde im Januar abgeschlossen. Dem firmenseitig nun vollständig aufgestelltem Bereich der Haustechnik stehen zwei Neuausschreibungen aufgrund von Insolvenzen gegenüber: Das Gewerk Rohbauarbeiten wurde im Januar mit einem verkürzten Verfahren bereits wieder ausgeschrieben. Im Januar hat auch das beauftragte Malerunternehmen Insolvenz angemeldet. Hier ist die Submission für April 2021 geplant. „Wir haben in der Aufstellung unserer Risiken mögliche Insolvenzfälle einberechnet. Die beiden neuen Fälle liegen noch im Rahmen unserer Annahmen, weshalb wir aktuell weder die Kosten- noch die Terminprognose anpassen müssen“, erläutert der Technische Betriebsleiter.
In der Kosten- und Terminprognose gab es dementsprechend im Januar lediglich marginale Veränderungen. Sie liegen gerundet bei 618 Millionen bzw. 644 Millionen Euro (inklusive aller bekannten Risiken) genau auf dem Stand der am 26. Januar vorgestellten, aktualisierten Kosten- und Terminprognose. Auch das 1. Quartal 2024 für die Schlüsselübergabe blieb unverändert. Zahlungen und Verpflichtungen stiegen um rund 2,3 Millionen bzw. 3,7 Millionen Euro im aus den Vormonaten bekannten Rahmen.