Erneut sinkende Risiken führen zu Änderungen bei der Kostendarstellung
Am Offenbachplatz wurde im Juni weiterhin intensiv gebaut. Fünf weitere Bereiche wurden fertiggestellt, auf der Bühne des Opernhauses fanden Rauchversuche für die Brandmelder (Rauchdetektionsanlage) und erfolgreiche Probeläufe für die maschinelle Entrauchung statt.
Die Schlüsselübergabe an die Sparten soll weiterhin am 22.03.2024 stattfinden.
Die Risiken auf der Bühnenbaustelle sind auch im 2. Quartal diesen Jahres gesunken. Der Projektsteuerer ermittelte eine Reduzierung in Höhe von 6,8 Mio. Euro.
Dieser für das Projekt positive Trend führt für die noch verbleibende Bauzeit zu einer Veränderung der Risikodarstellung: Die Bühnen werden weiterhin quartalsweise über die Risikoentwicklung berichten, allerdings nicht wie seit 2017 als Saldo gegen die durch das Gegenforderungsmanagement zu erwartenden Zahlungen, sondern als Einzelpositionen. „Das Sanierungsprojekt verfügt bekanntlich über eine Versicherung in Höhe von maximal 40 Millionen Euro, bei der wir alle durch den Gutachter bestätigten Schäden geltend machen. Wir haben 2016 sehr konservativ mit einer Zahlung von 22,5 Millionen der Projektversicherung gerechnet und diese Chancen gegen die Projektrisiken gestellt“, erklärt der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. „Den entstehenden Saldo haben wir als kumuliertes Risiko in unseren Monatsberichten ausgewiesen“. Zu Beginn dieser Darstellung 2017 lag dieser Saldo bei 22,2 Millionen Euro, am Ende des 2. Quartals 2023 steht er bei noch 0,6 Millionen Euro. „Sobald die Risikokosten unter die angenommene Zahlung von 22,5 Millionen Euro sinken, müssten wir ein positives Risiko ausweisen, was es nicht gibt. Deshalb haben wir ab diesem Quartal die saldierte Darstellung beendet. Wir werden aber weiter zu jedem Quartalsende über die Entwicklung der Risiken berichten. Und selbstverständlich setzen wir mit unserem Gegenforderungsmanagement alles daran, die gesamten 40 Mio. Euro der Projektversicherung zu erhalten“, führt Streitberger aus.
Isoliert betrachtet steht der Risikowert aktuell bei 23,1 Millionen Euro, wovon 10,5 Millionen Euro auf die Einlage bei der insolventen Greensill Bank entfallen. Der Projektsteuerer identifizierte mögliche Insolvenzen, mögliche Materialengpässe und eventuelle Anpassungen im Bauablauf als aktuell relevante Risiken für die Bühnenbaustelle.
Die Firma, die mit der Bestuhlung von Opernhaus und Schauspielhaus beauftragt war, musste Insolvenz anmelden. Die Stühle wurden allerdings schon geliefert und befinden sich im Eigentum der Bühnen, so dass hieraus kein zeitliches Risiko zu erwarten ist.