Risiken sinken um 4,5 Millionen Euro
Wie Anfang des Jahres berichtet, wurden bei Zustandsfestellungen Undichtigkeiten in Lüftungsschächten gefunden, die auf Ausführungsmängel zurückzuführen sind. Nach umfassender Prüfung und Erörterung mit den betroffenen Firmen, wurde gemeinsam mit den Objektüberwachern eine Lösung gefunden, die eine Behebung der Mängel im Rahmen des aktuell geltenden Terminplans vorsieht. Das 1. Quartal 2024 bleibt damit weiterhin der prognostizierte Zeitraum für die Schlüsselübergabe der dann fertiggestellten Theater an die Bühnen.
Bei der Frage, wie auch die schwer zugänglichen Schächte die aktuell geltenden Hygieneauflagen erfüllen können, gab es im März Fortschritte, es wurde aber auch weiterer Beratungsbedarf mit dem Sachverständigen für Hygiene festgestellt. Hier erwarten die Bühnen Lösungsvorschläge im April.
Die letzten Arbeiten an der Werk- und Montageplanung für die Haustechnik wurden im März abgeschlossen. Dadurch konnten im turnusgemäß Ende März erstellten Risikobericht die Planungsrisiken gesenkt werden. „Eine ausschließliche Betrachtung der Risiken auf der Baustelle alleine hätte eine größere Absenkung als die nun kumuliert zu Buche stehenden 4,5 Millionen Euro ergeben“, erläutert der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. „Durch die weiterhin erheblich gestörten Lieferketten für Baumaterialien mussten wir bei diesem Risiko die Eintrittswahrscheinlichkeit anheben, was die Risikokosten entsprechend beeinflusst.“ Durch entsprechende Gegenmaßnahmen wie vorgezogene Bestellungen, führte die Lieferkettenproblematik bislang noch zu keinen Verzügen auf der Bühnenbaustelle. Die Baukosten inklusive aller Risiken sanken durch die Neubewertung auf 643,3 Millionen Euro.
Im März fand erstmals eine detaillierte Verzahnung der Bauabläufe mit der sich daran anschließenden Inbetriebnahme statt. „Die Montage jeder Anlage endet mit der Sicherstellung ihrer Funktion, der sogenannten Inbetriebsetzung. Die darauf folgende Inbetriebnahme testet die Funktion der Anlagen im Zusammenspiel, also z.B. ob ausreichend Luft in der vorgegebenen Temperatur im Zuschauerraum des Opernhauses ankommt“, erklärt Streitberger. „Das ist eine völlig andere Perspektive im Vergleich zur Bauphase und es ist sehr erfreulich, dass wir diesen sensiblen Übergang nun auch im Detail klären konnten“.
Im Bereich der Bühnentechnik wurde den Bühnen von einer ausführenden Firma eine Insolvenz in Eigenregie gemeldet. Die Objektüberwachung klärt nun den Zustand der bereits eingebauten Komponenten und die bereits erbrachten Leistungen in den beiden betroffenen Gewerken. Parallel dazu prüfen die Bühnen, ob die Restleistungen von der insolventen Firma erbracht werden, oder ob die Vergabe an eine andere Firma die wirtschaftlichere Variante ist.
Nachdem die Vergaberüge eines Bieters für das Gewerk Bodenbelagsarbeiten nicht durch eine entsprechende Stellungnahme der Bühnen zu klären war, hat dieser nun eine Vergabebeschwerde und ein Nachprüfungsverfahren bei der Vergabekammer beantragt. Die Vergabekammer hat sich eine Frist bis zum 30.06.2022 gesetzt, um darüber zu entscheiden.
Bei den Baukosten ohne Risiken war im März eine geringe Erhöhung von 140.000 Euro zu verzeichnen, während sich Ausgaben und Verpflichtungen in dem aus den Vormonaten bekannten Rahmen bewegten.
Auf der Projekt-Website www.sanierung.buehnen.koeln sind ab sofort wieder Anmeldungen für Baustellenführungen möglich.