Monatsbericht März: Corona führt zur Steigerung der Kostenrisiken

21. April 2020

Ressourcen für Objektüberwachung werden erweitert

Die bereits mit dem Monatsbericht Februar kommunizierten möglichen Folgen der Corona-Pandemie führten im März zu einer Erhöhung der Kostenrisiken: Sie stiegen um 9,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vormonat und belaufen sich nun insgesamt auf gerundete 586 Millionen Euro. „Es handelt sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme, die wir im Rahmen unserer turnusgemäßen Risikobetrachtung im März vorgenommen haben“, erklärt der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. „Die aktuell konkret spürbaren Auswirkungen von Corona sind für unser Projekt noch sehr gut zu bewältigen. Da die Pandemie aber alle Branchen betrifft und momentan weder die Dauer noch das Ausmaß der Epidemie absehbar sind, haben wir unsere Kostenrisiken entsprechend angepasst.“ 

Aufgrund der Corona-Lage haben die Bühnen die Angebotsfrist für die fünf vakanten Gewerke der Haustechnik um 14 Tage verlängert, die Arbeiten auf der Baustelle für die vorgezogenen Maßnahmen und an der Bühnentechnik können aufgrund der Schutz- und Hygienemaßnahmen im Augenblick nur mit Einschränkungen durchgeführt werden. Die daraus resultierenden Folgen sind aktuell für das Gesamtprojekt unkritisch, die Bühnen halten an dem geplanten Termin zur Schlüsselübergabe im2. Quartal 2023 weiterhin fest.

Die Corona-Pandemie ist das einzige neue Risiko, in der wie üblich zum Quartalsende veröffentlichten Risikodarstellung. Die Einschätzung der anderen vier aufgeführten Hauptrisiken hat sich im Vergleich zum 4. Quartal 2019 nicht verändert.

Bei der weiterhin kompliziert verlaufenden Neuplanung der Haustechnik ist die Integration in die anderen Planungsbereiche (z.B. Hochbau) gerade ein wichtiger Schwerpunkt. Um die sensible Brandschottung in den Untergeschossen von Opernhaus und Schauspielhaus bewerten zu können, wurden vorab Pläne zur Einsicht übergeben. Die finale Abgabe der Ausführungsplanung für Opernhaus und Schauspielhaus erfolgt in zwei Schritten und ist vertraglich für Juni bzw. August 2020 vorgesehen. Für 

Kinderoper und Kleines Haus ist die Abgabe bereits erfolgt, hier soll die Planprüfung durch Objektüberwachung, Planungskoordinator und Projektsteuerer im April 2020 abgeschlossen werden.

Die Planungsfortschritte ermöglichen immer konkretere Vorhersagen zu den danach bevorstehenden Baumaßnahmen. Daraus hat sich Bedarf nach weiteren Ressourcen für die Objektüberwachung in den Bereichen Haustechnik und Hochbau ergeben, die dann auf der Baustelle die Bauleitung übernehmen werden. Durch die dazu benötigten zusätzlichen vier Millionen Euro liegt die Kostenprognose ohne Risiken  mit 555 Millionen Euro erstmals seit Juni 2019 über dem vom Rat beschlossenen Sanierungsbudget in Höhe von 554 Millionen Euro. Bernd Streitberger ordnet die aktualisierte Kostenprognose ein: „Monatsberichte sind Momentaufnahmen und Kostenschwankungen bei einem Projekt dieser Größenordnung normal. Mit der jetzigen Aktualisierung liegen wir seit vergangenem Juni leider erstmals über der beschlossenen Budgetobergrenze. Wir werden die weitere Entwicklung – immer unter Prämisse, diese Grenzlinie am Ende einzuhalten – genau beobachten.“