Insolvenz von ehemaligem Haustechnikplaner senkt Chancen auf Schadensersatz
Die Bühnen haben die Kostenprognose für das Sanierungsprojekt an die im November kommunizierte Bauzeitverlängerung auf den 28. Juni 2024 angepasst. Die Herstellungskosten belaufen sich demnach auf 702,2 Millionen Euro. Bezogen auf den Vormonat bedeutet das eine Kostensteigerung von 15,8 Millionen Euro, im Verhältnis zu den bislang vom Rat beschlossenen 672,2 Millionen Euro ein Anstieg von 30 Millionen Euro. Diese deutliche Kostensteigerung beruht im Wesentlichen auf drei Ursachen: Erstens sind dies die noch zu erwartenden Nachträge (insbesondere für die auspositionierten Baustellengemeinkosten) sowie veränderte Leistungen, z.B. aufgrund von Insolvenzen. Zweitens schlagen die zusätzlichen Kosten für Honorare aufgrund der Bauzeitverlängerung zu Buche und drittens ist auch die zukünftige Preissteigerung zu berücksichtigen „Wir sind uns sehr bewusst, was diese Kostensteigerung bedeutet. Deshalb haben wir selbstverständlich jede Kostengruppe durchforstet, um Einsparpotentiale zu realisieren“, erläutert der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. „Da der Baubetrieb sich aber nun in voller Mannschaftsstärke um mehr als drei Monate verlängert, und entsprechende Kosten verursacht, wird eine Vorlage zur Budgetanpassung an den Rat der Stadt Köln leider unumgänglich sein“, führt Streitberger aus.
Die Firma, die bis 2015 die Planung und Objektüberwachung der Haustechnik verantwortete, hat im November Insolvenz angemeldet. Das zur Feststellung der Schäden angestrengte gutachterliche Beweisverfahren wird durch diese Insolvenz nicht tangiert. Auch gilt weiterhin die Projekthaftpflichtversicherung. „Wir werden die Schadensfälle im Rahmen unseres Gegenforderungsmanagements weiter verfolgen und gegenüber der Versicherung geltend machen“, so Streitberger.
Im November wurde der neue Zeitplan weiter in die Baumaßnahmen eingetaktet. Termin der Fertigstellung ist wie berichtet der 28. Juni 2024. Kritische Punkte wie die Freigaben zwischen den Kostengruppen und den Gewerken werden von den neu hinzugezogenen Spezialisten und den Objektüberwachungen nun täglich morgens und abends kontrolliert. Der Baufortschritt blieb allerdings auch im November unzureichend, was sich auch im für diese Bauphase geringen Ausgabenvolumen in Höhe von 6,5 Millionen Euro ausdrückt. „Alle Beteiligten müssen weiter den Fokus darauf legen, die Baumaßnahmen besser zu verzahnen, damit das Projekt an Geschwindigkeit zulegt“, stellt Streitberger klar. „Die nun verstärkte Koordination erlaubt uns jetzt allerdings, auch die Mannschaftsstärke der ausführenden Firmen zu erhöhen, was sich positiv auf den Baufortschritt auswirken wird“, erläutert der Technische Betriebsleiter. Mit den für diese Bauphase zentralen Firmen wurde über eine entsprechende Aufstockung der Kapazitäten zum 1. Quartal 2024 bereits verhandelt.
Im Bereich der Haustechnik fanden im November weitere Inbetriebsetzungen statt, im Dezember sollen die ersten Inbetriebnahmen (das Zusammenspiel der verschiedenen haustechnischen Anlagen) und die Sachverständigenabnahmen für diesen Bereich beginnen.