Unbefriedigender Baufortschritt im September
Nachdem im September lediglich sieben weitere Bereiche im Opernhaus fertiggestellt werden konnten, verstärken die Bühnen die Koordination auf der Bühnenbaustelle mit Spezialisten eines Ingenieurbüros aus München. „Wir sind mit dem Baufortschritt der letzten Monate und insbesondere mit den Entwicklungen im September nicht zufrieden“, erklärt der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. „Wir stellen fest, dass trotz vorhandener Ressourcen die Terminpläne durch Koordinationsfragen und insbesondere fehlende Freigaben zwischen den Kostengruppen immer wieder umgestellt werden müssen und wir dadurch Zeit verlieren. Nachdem diese Hemmnisse durch projektinterne Maßnahmen nicht abzustellen waren, verstärken wir uns jetzt mit Spezialisten, die über eine entsprechende Expertise mit Großprojekten auf der Zielgeraden verfügen.“ Die Kernaufgaben der Ingenieure werden die verschärfte Terminkontrolle und die Unterstützung der koordinieren Objektüberwachungen in den Kostengruppen Hochbau und Haustechnik sein. „Wir sprechen hier von einer kleinen Mannschaft von fünf Personen, die den Fokus darauf legen sollen, dass die vorhandenen Kapazitäten sich effizienter verzahnen und das Projekt dadurch mehr Strecke macht“, führt Streitberger aus. „Es ist zwingend notwendig, die Anzahl der monatlich fertiggestellten Bereiche zu erhöhen, um terminliche Meilensteine wie die Schlüsselübergabe am 22.03.2024 zu erreichen“, betont der Technische Betriebsleiter.
Der vergleichsweise geringe Baufortschritt ist auch an den Auszahlungen im September, ablesbar: Sie lagen mit 4,9 Millionen Euro signifikant unter den umgesetzten 10,8 Millionen Euro im August 2023. Die Verpflichtungen blieben mit einer Steigerung von 6,4 Millionen Euro im Muster der Vormonate, die erwarteten Gesamtkosten stiegen dadurch auf 682 Millionen Euro.
Turnusgemäß zum Quartalsende legte der Projektsteuerer eine Neubewertung der Risiken auf der Bühnenbaustelle vor. Durch die buchhalterische Abschreibung der Einlage bei der Greensillbank im Jahresabschluss 2020/2021 der Bühnen sanken die Gesamtrisiken im Vergleich zum Juni 2023 um rund 5,5 Millionen Euro auf nun insgesamt 17,6 Millionen Euro, während die Chancen konstant blieben. Dem unbefriedigenden Bauablauf entsprechend, haben die Bühnen das Risiko der reduzierten Leistungsfähigkeit bei der Objektüberwachung für die Haustechnik aufgrund von Personalmangel hinzugefügt, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.