Verborgene Schätze

Blick hinter die Kulissen zeigt Restaurierung denkmalgeschützer Objekte aus den Foyers Opernhaus und Schauspielhaus

Die Leuchten, das Farbkonzept oder die Türen: In den Foyers von Opernhaus und Schauspielhaus finden sich zahlreiche denkmalgeschützte Objekte, die in ihrem Design den Zeitgeist der 50er und 60er Jahre in sehr reiner Form widerspiegeln. Alle diese Elemente werden im Rahmen der Sanierung restauriert oder reproduziert. In unserer Mini-Serie „Verborgene Schätze“ zeigen wir Ihnen, welche handwerklichen Herausforderungen diese Aufgabe mit sich bringt.

Folge 1. Die Strukturglas-Leuchten im Foyer des Opernhauses

Unsere kleine Serie beginnt mit der Nachfertigung der Strukturglas-Leuchten aus dem Foyer des Opernhauses. Wir bedanken uns bei der Firma AKH Paul Lorenz aus Chemnitz für die Erläuterungen und der Dominnik Kristallglas GmbH für die Produktionsbilder.

Der gezeigte Produktionsprozess mit einer Stahlform für die Strukturlinien ist übrigens schrittweise entstanden. Erste Versuche mit einer Holzform ließen das Glas zu schnell erkalten, sodass sich die Strukturlinien nicht wie gewünscht auf den vorgeblasenen Rohling auftragen ließen.

Wie viele Details der Innenausstattung wurden auch die Leuchten eigens für das Kölner Opernhaus entworfen. Riphahn überzeugte sich in Murano selbst von deren Herstellungsmöglichkeiten. Kristallglasgehänge und Muranoleuchten verleihen Foyer und Treppenhäusern einen festlichen Rahmen und betonen auf diese Weise auch das besondere Ereignis einer Opernaufführung oder Opernpremiere. Das glitzernde Licht der Gläser erleuchtet die Räume im festlich funkelnden Schimmer.

Die Kugelleuchten hängen an verchromten Stäben in den Treppenhäusern, stehen auf Geländerstangen an den Treppenläufen des Foyers oder erstrahlen als flache Halbschalen an den Wänden des Foyers.

Für die Neuproduktion der Lampen wurde zunächst ein Rohling geblasen

Der fertiggestellte Rohling/Glasposten

Rohling/Glasposten mit Streifenstruktur/Optik wird mit dem „Löffel“ vorgeformt, zum Einblasen in die Fertigform. Der Rohling/Glasposten wiegt ca. 25 kg.

Die eigentliche Form für die Leuchte (Fertigform) verfügt über eine umlaufende Wellenstruktur. Wenn das heiße Glas hineingeblasen wird, ergeben sich durch die Wellen die gewünschten, schräg verlaufenden Strukturlinien im Glas.

Begutachtung des fertigen Leuchtenglases, noch mit angesetzter Glasmacherpfeife.

Die Optik erhält der Glasposten in einer Streifenschablone.

Begutachtung des fertigen Leuchtenglases, noch mit angesetzter Glasmacherpfeife

Die fertiggestellte Strukturglas-Leuchte

Alt und Neu, wer kann´s unterscheiden? Eine Kugel wurde rekonstruiert.